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Responsible Care Preisverleihung 2019 in Berlin

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Nachhaltigkeit in der Lieferkette der chemischen Industrie ist nicht von der Unternehmensgröße abhängig. Das zeigen die Sieger im Responsible-Care-Bundeswettbewerb 2019, die heute in Berlin vom Verband der Chemischen Industrie (VCI) ausgezeichnet wurden. Der erste Preis ging an die Lanxess AG, Köln, für das „ReeL-Projekt zur ressourceneffizienten Herstellung von Lederchemikalien beim Kunden“. Den zweiten Preis erhielt die Epple Druckfarben AG, Neusäß, für die Entwicklung eines neuen „Farbsystems für Druckfarben“. Den dritten Platz belegte die DAW SE, Ober-Ramstadt, mit einem „Lieferantenkodex“. Den Mittelstandspreis bekam die CHT Germany GmbH, Tübingen, für ein „Informationstool zur Bewertung von Lieferanten“.

Das Responsible-Care-Programm ist Bestandteil von Chemie3, der Nachhaltigkeitsinitiative der Branche. Die mit unabhängigen Fachleuten besetzte Jury entschied über die Preisträger, die aus den Wettbewerben der VCI-Landesverbände als Sieger hervorgegangen waren. Außerdem würdigte der VCI zum fünften Mal ein besonderes Projekt eines Unternehmens mit dem Mittelstandspreis, der zum zweiten Mal in Folge an CHT Germany ging.
Beim diesjährigen Responsible-Care-Wettbewerb ging es um das Thema „Unser Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Lieferkette“.

Das erstplatzierte Projekt der Lanxess AG zur ressourceneffizienten Herstellung von Lederchemikalien (ReeL) überzeugte die Jury als innovatives Geschäftsmodell, das Abfall vermeidet, die Umwelt schont und Transporte sowie Kosten einspart.

Den zweiten Platz erzielte die Epple Druckfarben AG mit einem System neuer Druckfarben, die auf Bogenoffset-Druckmaschinen eingesetzt werden. Diese Farben bieten ökologische Vorteile: Ihre Bindemittel basieren auf nachwachsenden Rohstoffen; sie verzichten auf potenziell toxische Metalltrockner und Photoinitiatoren sowie auf Mineralöl. Das mit ihnen bedruckte Altpapier kann bis zu sechs Mal mit sehr guter Faserausbeute rezykliert werden. Hinzu kommen soziale Vorteile, weil auf toxische Inhaltsstoffe verzichtet und die Geruchsbelastung beim Drucken und beim Endprodukt reduziert wird. Die Jury lobte bei diesem Projekt, dass es beim Kerngeschäft des Druckfarbenherstellers ansetzt.

Auf Platz drei setzte die Jury die DAW SE aus Ober-Ramstadt für die Entwicklung eines unternehmenseigenen Lieferantenkodexes. Er regelt unter anderem den Umgang mit Mitarbeitern (Arbeitnehmerrechte, Gesundheit, Sicherheit, Gleichbehandlung), den Umweltschutz (Einhaltung der nationalen Gesetzgebung; Umweltmanagementsystem) sowie das Verhalten im geschäftlichen Umfeld (Korruptionsverbot, Vermeidung von Interessenskonflikten). Ein Verstoß gegen diesen Kodex wird von DAW als Beeinträchtigung des Vertragsverhältnisses betrachtet. Im Rahmen dieses Lieferantenkodexes legt die DAW neben der Klassifizierung und Beurteilung der Lieferanten auch besonderen Wert auf den regelmäßigen Austausch zu den Themen Innovation, Trends und Nachhaltigkeit. Beeindruckend für die Jury war der breite Ansatz von Nachhaltigkeit im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung. (AS)