Ifo Institut senkt Prognose leicht. Infrastruktur- und Verteidigungsinvestitionen weiterhin als Hoffnungsträger – Wohnungsbau bleibt herausfordernd trotz Bau-Turbo, Impulse aus der Bauwirtschaft werden ab 2026 erwartet.
Die Wirtschaftsleistung in Deutschland stagnierte in der ersten Jahreshälfte. Nach einem kurzen Wachstum von 0,3 % im ersten Quartal schrumpfte die Wirtschaft im zweiten Quartal um 0,3 %. Für 2025 erwartet das „ifo Institut für Wirtschaftsforschung“ insgesamt nur ein geringes Wachstum von 0,2 %, das sind 0,1 Prozentpunkte weniger als in der Sommerprognose. Für 2026 und 2027 dürften die von der Bundesregierung geplanten Investitionen in Infrastruktur, Klimaschutz und Verteidigung Impulse liefern. Für 2026 wird ein Wachstum von 1,3 % prognostiziert – 0,2 Prozentpunkte geringer als zuvor, da einige Koalitionsmaßnahmen als weniger wahrscheinlich gelten und die Ausgaben aus dem Finanzpaket vorsichtiger kalkuliert wurden. Für 2027 wird dann ein Wachstum von 1,6 % erwartet. Die Prognosen beruhen jedoch auf der Annahme, dass das Finanzpaket und weitere Maßnahmen aus den Koalitionsverhandlungen wie vorgesehen umgesetzt werden – etwa beschleunigte Abschreibungsmöglichkeiten und die Senkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe. Die Forscher warnen, dass ohne wirtschaftspolitische Impulse eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Stagnation droht und der Unternehmensstandort weiter geschwächt würde. Der Geschäftsklimaindex des ifo Instituts zeigt, dass sich die Unternehmensstimmung in Deutschland erneut leicht aufgehellt hat: Der Index stieg von 88,6 Punkten im Juli auf 89,0 Punkte im August. Ausschlaggebend waren optimistischere Erwartungen, während die aktuelle Lage etwas schwächer beurteilt wurde. Insgesamt bleibt die wirtschaftliche Erholung nach Einschätzung des ifo Instituts jedoch schwach.
Hoffnung für 2026: VdL erwartet erste positive Impulse aus der Bauwirtschaft
Die Lage der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie bleibt 2025 insgesamt angespannt, da die schwache Lage des Baugewerbes als einer der zentralen Abnehmerbranchen die Nachfrage belastet. Mit Blick auf 2026 herrscht weiterhin vorsichtiger Optimismus: Vor dem Hintergrund einer erwarteten konjunkturellen Erholung der Bauwirtschaft rechnet der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) mit ersten positiven Impulsen, die die wirtschaftliche Lage der Branche allmählich aufhellen könnten.