Lacke & Farben aktuell

VdL-Arbeitssicherheitstagung in Hartenstein

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Am 05.07.2023 traf sich die VdL-Bezirksgruppe Bayern mittlerweile zum sechsten Mal zur alljährlichen Arbeitssicherheitstagung. Für diesen praxisorientierten Austausch zur Optimierung des betrieblichen Arbeitsschutzes hatte dieses Jahr freundlicher Weise die ECKART GmbH nach Hartenstein eingeladen. Mit einer guten Balance aus Theorie und Praxis wie auch einem konkreten Einblick direkt „am Ort des Geschehens“ konnte die Tagung den Teilnehmenden wieder frische Impulse für das sichere Arbeiten in der Farbenindustrie geben.

 

Der VdL-/BG-RCI-Informationsordner erhält ein Update

Dabei hatte es die Agenda wahrlich in sich: Zu Beginn erhielten die Teilnehmenden von Torsten Schmiegel, Akzo Nobel Coatings GmbH, ein Update zum VdL-/BG-RCI-Informationsordner „Verantwortung übernehmen - Sicher Arbeiten in der Lack- und Druckfarbenindustrie“. Mit der (digitalen) Weiterentwicklung dieses Tools soll den Unternehmen der Farbenindustrie ein „State-of-the-Art“-Kompendium als wertvolle Unterstützung zur Verfügung stehen. Auch die Umsetzung der ab August 2023 verpflichtend durchzuführenden Schulungen beim Umgang mit Diisocyanaten wurde in diesem Kontext intensiv diskutiert.

 

Expositionsermittlung – mit oder ohne Messung?

Ein in der Praxis immer wieder relevantes Thema im Arbeitsschutz ist die Frage der Expositionsermittlung am Arbeitsplatz. Dabei gibt es neben der messtechnischen Bestimmung auch gute Konzepte für nicht-messtechnische Ermittlungsmethoden. Zu diesem Themenkomplex konnte mit Dr. Dorothea Koppisch vom Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) eine ausgewiesene Expertin gewonnen werden. Ergänzt wurde dieser Punkt durch aktuelle Entwicklungen im Kontext der vorgesehenen Neufassung der TRGS 402 „Ermitteln und Beurteilen der Gefährdungen bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen: Inhalative Exposition“. Die damit einhergehenden Auswirkungen in der Praxis wurden von Dr. Manfred Schramm, MIPA SE in die Diskussion gebracht.

 

Praxiswissen kompakt: Leitmerkmalmethode und Lagerung von Aluminium

Nach der Mittagspause standen dann für die tägliche Arbeitsschutzpraxis wichtige Themenbereiche im Fokus. So wurde zum einen die Leitmerkmalmethode für Belastungsfaktoren von Dr. Manfred Schramm erörtert. Dieses Konzept stellt einen Ansatz dar, um eine Gefährdungsanalyse und Bewertung physischer Belastungen am Arbeitsplatz durchzuführen. Passend zum Produktportfolio des Gastgeberunternehmens erfolgte anschließend ein Einblick in die sichere Lagerung von Aluminium und Aluminiumpasten von Dr. Dieter Lutz, ECKART GmbH.

 

Nicht nur graue Theorie: Einblicke vor Ort

Den krönenden Abschluss der Veranstaltung bildete dann der Einblick in den Standort der ECKART GmbH sowohl in die dortige Pigmentherstellung als auch die entsprechende Arbeitssicherheitsorganisation „dahinter“. Diese erfolgreiche Mischung aus Theorie und Praxis macht den regionalen Austausch zu Fragen der Arbeitssicherheit so wertvoll – und trägt zum gemeinsamen Ziel bei: Sicher Arbeiten in der Farbenindustrie!

(Dr. Roland Appel)