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125 Jahre VdL: Ein Jubiläum zwischen Geschichte und Zukunft

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Wenn ein Verband auf 125 Jahre Geschichte zurückblickt, dann ist das mehr als nur ein Grund zum Feiern, es ist eine Einladung zum Austausch, zur Rückbesinnung und zu einem Blick nach vorn. Der VdL beging Ende Mai sein Jubiläum mit einer zweitägigen Veranstaltung in Berlin, dort, wo im Jahr 1900 alles begann. Rund 200 Teilnehmer aus 72 Mitgliedsunternehmen kamen zusammen, darunter auch zahlreiche internationale Gäste und Vertreter befreundeter Verbände aus ganz Europa. Mit einem atmosphärischen Festabend und einer vielstimmigen Mitgliederversammlung wurde das Bestehen eines Verbandes gewürdigt, der sich in 125 Jahren durch Gemeinschaft, Resilienz und Anpassungsbereitschaft ausgezeichnet hat.

Ein Abend im Zeichen der Geschichte und Geschichten

Bereits am Donnerstagnachmittag waren zahlreiche Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet zu Gremien- und Fachgruppensitzungen zusammengekommen. Im Anschluss führte am Abend eine informative Stadtführung entlang der Spree und der historischen Museumsinsel die Teilnehmer zum Berliner Hotel „Telegraphenamt“. Dort angekommen, wurden sie mit einem Sektempfang begrüßt und hatten Gelegenheit, erste Gespräche zu führen und alte wie neue Bekanntschaften zu pflegen. In dem denkmalgeschützten Gebäude, das einst als technologische Schnittstelle der Kommunikation diente, wurde ein Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart gespannt. Der restaurierte Kutscherhof bot den stilvollen Rahmen für einen Abend, an dem Austausch und Erinnerungen im Mittelpunkt standen. Ein besonderes Highlight des Abends war eine kuratierte Slideshow mit historischen Aufnahmen der Mitgliedsunternehmen, die den Gästen Einblicke in vergangene Jahrzehnte bot und Gespräche anregte. Für den musikalischen Rahmen sorgte eine vierköpfige A-cappella-Band, die mit ihren Stimmen für ein angenehmes Ambiente sorgte.

Impulse für eine starke Branche

Nach dem stimmungsvollen Auftakt am Vorabend stand die Mitgliederversammlung am Freitag ganz im Zeichen von aktuellen Herausforderungen und Zukunftsthemen der Branche. VdL-Präsident Dr. Harald Borgholte und Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Kanert betonten in ihren Beiträgen die zentrale Rolle des Verbandes bei der Unterstützung seiner Mitglieder auf nationaler wie europäischer Ebene. Gerade im Jubiläumsjahr habe man die politischen Veränderungen in Berlin und Brüssel intensiv begleitet. „Wir hoffen, dass die neue Bundesregierung hält, was sie verspricht und auch auf europäischer Ebene für die Interessen der Industrie wieder wahrnehmbarer wird.“, so Borgholte.

Als Festredner konnten der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), Dr. Wolfgang Große Entrup, sowie der Publizist Stephan Götz Richter gewonnen werden. Beide warfen in ihren Impulsen einen kritischen, aber konstruktiven Blick auf die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen Deutschlands. Immer wieder wurde dabei die Bedeutung eines starken, innovationsfähigen Mittelstands betont, gerade in Zeiten politischer und ökonomischer Unsicherheit. Branchen wie die Lack- und Druckfarbenindustrie, so der Tenor mehrerer Beiträge, stehen exemplarisch für Praxisnähe, Verlässlichkeit und ökonomische Substanz. Richter brachte es auf den Punkt: „Der Mittelstand sollte mehr Mut zeigen und sich nicht hinter den großen Industriekonzernen verstecken.“ Der Appell, sich als solche Stimme selbstbewusst in den politischen Diskurs einzubringen, fand unter den Anwesenden spürbare Resonanz.

Ein starkes Netzwerk für die Zukunft

Die Versammlung in Berlin machte deutlich, wofür der VdL seit 125 Jahren steht: den Austausch unter Gleichgesinnten, das Zusammenführen von Expertise und eine gemeinsame Stimme der Branche. Dabei spiegelten Begegnungen über Generationen, Regionen und Unternehmensgrößen hinweg die Stärke des Verbands wider. VdL-Präsident Dr. Harald Borgholte brachte dies mit klaren Worten auf den Punkt: „Der Verband ist nur so stark wie seine Mitglieder, und nur gemeinsam bleiben wir wirkmächtig.“

 

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